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Streuner
Für mich stand fest, das ich unbedingt wieder einen Hund haben wollte und das der dieses Mal aus dem Tierschutz kommen sollte. Geplant war es, nach unserer Zeit in Marokko, in Spanien ein paar Tierheime anzuschauen und einen passenden Gefährten zu finden. Warum Spanien? Die Tierheime in Deutschland quellen auch über, aber den Tieren geht es noch um einiges besser wie in anderen europäischen Ländern.
Das es in Marokko viele Streuner geben würde, hatten wir bereits gelesen, aber in keinem Alptraum hätten wir mit den Massen gerechnet. In manchen Städten gibt es viele Katzen, in anderen überwiegen die Hunde und in anderen war es gemischt. Selbst Merzouga, mitten in der Sahara war keine Ausnahme.
In den ländlichen Regionen fallen hauptsächlich unterernährte Tiere auf, in den Dörfern und Städten kommen zu den dünnen ausgemergelten Tieren auch noch viele verletzte und humpelnde Tiere hinzu und immer wieder tote Hunde am Straßenrand.
Für mich ist es unheimlich schwer zu ertragen. Egal wie viele Säcke Hunde/Katzenfutter ich auch kaufe, es ist immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Nachdem wir einen tollen Bericht von Hakuna MaPumbaa bei Youtube gesehen haben, wo die beiden den Straßenhund Charlie adoptiert haben, war ich hin und weg. Besonders als die beiden von dem Tierheim in Agadir berichtet haben, wo man vorbei fahren kann und mit den Hunden spazieren gehen kann. Eine tolle Möglichkeit das Tierheim zu unterstützen und meinen Mann liebevoll auf den Hund zu bringen. Bei meiner Suche nach dem perfekten Tierheim/der perfekten Tierschutzorganisation entschied ich mich dann allerdings für den kleineren Verein von Al-Nour-Animal Help. Leider habe ich nur wenig über den Verein in Internet gefunden. Sie haben sowohl bei Facebook und Instagram einen Account, allerdings sind die Bilder und Geschichten nichts für schwache Nerven.
Al-Nour- Animal Help
Renata von Al-Nour-Animal Help hat mich sehr herzlich empfangen, geduldig meine Fragen beantwortet und mir ausführlich die Krankenstation gezeigt. Sie und ihr Team versorgen die schlimmsten der schlimmen Verletzungen. Es wird tagtäglich um jedes einzelne Tierleben gekämpft. Ständig werden neue Tiere vorbei gebracht, teilweise einfach wie Müll vor der Tür abgelegt.
Wenn Renata sagt, sie ist jetzt Maden picken oder kümmert sich um einen geschälten Hund, dann sind das keine blöden Floskeln, sondern trauriger ernst. Hut ab vor dieser Frau und ihrem Team!
Am nächsten Tag haben mein Mann und ich den Tierschutzhof besucht. Unser Plan war es, vielleicht einen Hund (nicht größer wie ein Jack Russel) adoptieren. Wir wollten ein paar Tage lang vorbei kommen, mit ihm spazieren zu gehen und ihn falls wir einen finden würden, der uns gefällt und dem wir auch gefallen, ihn dann mit zunehmen.
Zuerst haben wir uns den Hof angesehen, wir konnten uns komplett frei bewegen, es gab keine Ecken, die wir hätten nicht sehen dürfen. Und dementsprechend haben wir uns sehr lange umgesehen. Es gibt dort nicht nur Hunde, sondern auch Esel und eine Ziege. Das ganze Gelände ist nicht sonderlich groß, aber wirklich liebevoll gestaltet. Überall gibt es Schattenplätze, in keinem der Gehege waren mehr wie 6 Hunde zusammen. Es ist sehr sauber und gepflegt. Jeder hat seinen eigenen Schlaf/Ruheplatz.
Jetzt wieder zu uns. Mein Mann hatte die Bedingung, das wenn wir einen Hund suchen, das er klein sein muss und das er ihn dieses Mal aussuchen darf. Wir sind die Gänge abgelaufen und hatten 3-4 Favoriten. Um uns besser entscheiden zu können, entschieden wir uns, in ein Gehege rein zu gehen. Wir wurden sofort stürmisch und freudig von 6 Fellnasen begrüßt. Zwei Hündinnen belagerten sofort meinen Mann, eine unserer Favoriten und eine größere Hundedame. Das Ende vom Lied, keine 60 Minuten später, nach einer kurzen Gassirunde, zog Kenza bei uns ein.
Unser Dank an Renata und Al-Nour- Animal Help
Wir sind Renata sehr dankbar. Es ist wirklich unglaublich was sie und ihr Team jeden Tag leisten. Sie kümmern sich nicht nur um verletzte Tiere. Es gibt Futterstellen für die Streuner. Sie arbeiten nach dem Konzept TNR und impfen, markieren und kastrieren Straßenhunde. Sie organisieren und helfen bei der Adoption von Hunden und Katzen.
Al-Nour- Animal Help bekommt vom Staat keine Unterstützung. All die Tierarzt, Futter und Materialkosten werden von ihr und großzügigen Spendern bezahlt. Jede einzelne Rechnung ist öffentlich einsehbar. Jeder Spendenaufruf bezieht sich auf die tatsächliche Summe und nicht auf Beträge die “aufgerundet” worden sind. Jede Spende kommt zu 100 % den Tieren zugute. Auch bei den Adoptionen von den Tieren werden keine Märchenpreise bzw. überhöhte Schutzgebühren verlangt, wie von anderen ortsansässigen Organisationen.
Bei Renata bleiben nach der Heilung/Gesundung nur Tiere, die in der Freiheit nicht alleine überleben können. Alle anderen werden zurück in ihr altes Revier gebracht oder in ein neues sichereres Revier. Aber leider quillt die Krankenstation über und der Tierschutzhof ist voll. Was könnte dieser kleine Verein erreichen, wenn mehr Hunde adoptiert werden würden und Platz für neue arme Seelen geschaffen werden würde.
Deshalb schenken wir Al-Nour- Animal Help diese Homepage und versuchen zu helfen, damit all diese Tiere ein tolles neues Zuhause finden können. Wir haben selber nichts mit dem Verein zu tun und der Verein auch nicht mit uns. Wir stellen nur die Plattform und unsere Zeit zur Verfügung um Al-Nour- Animal Help etwas zu unterstützen.